Go vegan!
...lautet der Titel dieses Artikels, und ganz genau darum soll es gehen: Wie und warum ich mich vegan ernähre und warum das Thema für mich über die Ernährung hinaus geht.
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Meine Geschichte
Ich ernähre mich inzwischen seit über 3 Jahren fast ausschließlich planzlich (ich durchlaufe Phasen und in vielen gesellschaftlichen Anlässen ist vegane Ernährung leider noch zu verpönt). Und mir geht´s super damit! Ich hab einen ziemlich krassen Wechsel hingelegt, von Omnivore zum Herbivore innerhab von 4 Monaten, nach dem Moto "ganz oder garnicht". Ich bin in der 10. Klasse nach England gegangen und dort hatten wir eine Schulkantine, die für 1200 Schüler Essen zubereitet hat. Da sah ich zum ersten Mal Fleisch, dass nicht mehr dem Biofleisch von zuhause glich. Zur selben Zeit wurden ein paar meiner Freunde Vegetarier und ich fing an, zu hinterfragen (und zu googeln): warum isst man kein Fleisch? Wenn man dieses Fass einmal geöffnet hat (und nicht nur auf Massentierhaltung in der Fleischproduktion, sondern auch Ei-und Milchausbeutung stößt), gibt es ein Phänomen, dass sich "kognitive Dissonanz" nennt. Man leugnet das Leid, dass da geschieht. Oder man wird eben Veganerin, dafür hab ich mich entschieden. Zum Glück habe ich eine sehr tolerante Familie, absolute Querdenker, Unternehmer, Macher, niemanden, der der gesellschaftlichen Norm blind folgt und so hatte ich auch großen Support von Zuhause. Denn ja, ich hab so viele Diskussionen zu diesem Thema geführt, ich kann garnicht mehr zählen. Mit den ersten Onlinekursen zum Thema Ernährung kam schnell auch das Thema "ausgewogene vegane Ernährung" auf und ich lernte ganz neu zu kochen. Heute weiß ich ganz genau, was ich essen muss, um alle Nährstoffe abzudecken, genug Eisen, Selen und so weiter zu mir zu nehmen. Über kritische Nährstoffe kommt auch noch ein Artikel ;)
Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Kassenzettel ein Stimmzettel ist. Und dass der Markt und auch die Produktion sich ducch unser Konsumverhalten ändern, es liegt in der Hand jedes einzelnen, nachhaltig richtige und ethisch vertretbare Entscheidungen zu treffen (wenn man das denn will). Ganz einfach gesprochen: ich kaufe vegane, im besten Fall regional produzierte Dinge, Hersteller und Produzenten merken, dass hier die Nachfrage erhöht ist und produzieren also mehr hiervon (und weniger Fleisch, weil es keine Abnehmer mehr gibt, die dafür zahlen. Zack, so easy ist das. Oder könnte es zumindest sein. Und warum geht dieses Thema jetzt über Ernährung hinaus?
Weil Cashmerepullover NICHT 60€ kosten können und gleichzeitig unter guten Bedingungen für Tier und Mensch in Indien produziert werden, weil Wolle, Leder, Cashmere und andere tierische Rohstoffe unter grausamsten Bedingungen produziert werden und der Konsument endlich checken sollte, dass das Konsequenzen für die Zulieferer (oft in 3. Weltländern) hat.
Damit du das nicht falsch verstehst:
Niemand ist perfekt und ich finde es großartig, wenn man sich in irgendeinem Bereich engagiert, ob das jetzt vegane Ernährung, Umweltschutz, Flüchtlingspolitik, etc. ist. Es gibt viele Probleme und Anfangspunkte, diese zu lösen. Mein Weg ist halt vegane Ernährung und Konsumverhalten. Und ich könnte wahrscheinlich ein ganzes Buch darüber schreiben, dass es toll ist, wenn man sich IRGENDWO engagiert und in einer Nische die Welt zu einem besseren Ort macht. Meiner Meinung nach muss man nicht alles machen, auf alles achten, das geht garnicht und ist eine vollkommen unrealistische Vorstellung. Jeder Schritt ist toll! Mein Buch würde heißen: "über Veganismus, Rassismus, Sexismus und ob das -mus ein Muss ist".
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